Schirmherrschaft

Dr. Kirsten Kappert-Gonther, MdB und amt. Vorsitzende des Gesundheitsausschusses ist Schirmherrin des Deutschen Reha-Tages 2023

Grußwort

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich, dass ich in diesem Jahr die Schirmherrschaft für den Deutschen Reha-Tag übernehmen darf. Das Motto für 2023 „Reha stärkt Familien“ liegt mir sehr am Herzen. Wenn jemand im Familiensystem erkrankt, kann das für alle Angehörigen belastend sein. Wenn Eltern krank sind, leiden die Kinder häufig mit. Und umgekehrt genauso. Die psychischen Belastungen, die Sorgen und der Alltagsdruck können für Mütter, Väter und Geschwister schnell zu groß werden, gerade wenn Kinder schwer und chronisch erkranken. Es gefährdet die Gesundheit aller Familienmitglieder und bedarf zügig niedrigschwelliger Hilfsmaßnahmen. So trägt die Kinder- und Jugend-Reha sowie die Vorsorge- und Reha für Mütter, Väter, Kinder den besonderen familiären Belastungssituation von kranken Kindern und deren Familienangehörigen Rechnung.

Die familienorientierte Suchtrehabilitation kann zu einem wichtigen Rettungsanker werden, wenn durch eine Abhängigkeitserkrankung von Familienmitgliedern das Alltags- und Berufsleben der ganzen Familie aus den Fugen gerät. Mit passgenauen Reha-Angeboten für die ganze Familie werden Gesundheitsstörungen aufgrund der psychischen, sozialen und beruflichen Belastungen durch Abhängigkeitserkrankungen einzelner Familienmitglieder reduziert und die Resilienz gestärkt.

Eine Rehabilitation für Familien bietet erfolgreiche „indikationsspezifische”, d.h. auf die Krankheit abgestimmte Behandlungsprogramme für viele psychosomatische Erkrankungen. Um die Therapieziele für die großen und kleinen Patient*innen zu erreichen, arbeiten multiprofessionelle Teams von Ärzt*innen, Psycholog*innen, Pädagog*innen und Therapeut*innen interdisziplinär zusammen. Mehrere Kompetenzen und Blickwinkel sind mehr als die Summe aller Fähigkeiten und grundieren so die hohe Qualität der Angebote.

Eine Reha für Familien wirkt auch dann unterstützend, wenn für pflegende Angehörige aufgrund der schwierigen psychosozialen und körperlichen Belastungen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und chronische Erkrankungen der Bedarf nach einer Reha-Maßnahme besteht.

Zudem ist die Notwendigkeit von familienorientierten Vorsorge- und Reha-Maßnahmen aufgrund der hinter uns liegenden Pandemiejahre enorm gestiegen. Psychosomatische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen oder Verhaltensstörungen haben in Familien zugenommen. Wobei die erheblichen  Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen berücksichtigt werden müssen, damit die Unterstützung passgenau erfolgen kann. Vor diesen besonderen aktuellen Herausforderungen ist das Motto „Reha stärkt Familien“ das richtige Signal, um die Gelingensbedingungen für Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Familien in unserer Gesellschaft weiter zu verbessern. Um hier gute Rahmenbedingungen für die Patient*innen und Leistungserbringer zu ermöglichen, ist auch die Politik gefragt. Und dafür steht der 20. Deutsche Reha-Tag!