
Grußwort der Schirmherrin des Deutschen Reha-Tages 2025 Frau Prof. Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL, Universität Bielefeld und Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist mir eine große Ehre, die Schirmherrschaft für den 22. Deutschen Reha-Tag 2025 zu übernehmen. Unter dem Motto "Nachhaltigkeit in der Reha - ökologisch, ökonomisch und sozial" rücken wir ein Thema in den Fokus, das für die Zukunft der Rehabilitation von entscheidender Bedeutung ist.
Die Rehabilitation spielt eine Schlüsselrolle in unserem Gesundheitssystem. Sie ermöglicht Menschen nach Krankheiten oder Unfällen, wieder aktiv am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilzuhaben. Doch wie können wir diese wichtige Aufgabe nachhaltig gestalten?
Nachhaltigkeit in der Rehabilitation bedeutet, dass wir nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten im Blick haben, sondern auch langfristig denken. Wir müssen ökologische Aspekte berücksichtigen, um unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Gleichzeitig gilt es, ökonomisch verantwortungsvoll zu handeln und soziale Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren.
Der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen mit komplexen Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Gesundheit und sozialen Faktoren. Konsequent umgesetzte Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen sind erforderlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu schützen und zu erhalten. Dabei spielt auch die Umweltgerechtigkeit eine zentrale Rolle: Wir sehen u. a. eine Zunahme von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, die durch Hitze und Luftverschmutzung verstärkt werden, wobei Menschen mit niedrigem Sozialstatus besonders betroffen sind. Wir beobachten außerdem immer mehr psychische Krankheiten wie Depressionen und Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) im Zusammenhang mit Extremwetterereignissen wie Stürmen oder Starkregenereignissen mit Überschwemmungen.
Neben den sozio-demografischen Veränderungen erfordern diese Entwicklungen angepasste Rehabilitationskonzepte und -einrichtungen. Wir müssen unsere Therapien und die dafür notwendigen Infrastrukturen im Rahmen eines Transformationsprozesses klimaresilient gestalten und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der Rehabilitation reduzieren.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Rehabilitation zukunftsfähig zu machen. Indem wir ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in Einklang bringen, schaffen wir ein nachhaltiges Fundament für eine Rehabilitation, die den globalen und lokalen umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen unserer Zeit (besser) gewachsen ist.
Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Deutschen Reha-Tags 2025 inspirierende Begegnungen und fruchtbare Diskussionen.